50 Jahre S-Bahn Rostock

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Eine Verbindung fürs Leben

Die S-Bahn Rostock feiert 50-jähriges Jubiläum

Im Jahr 1974 offiziell eröffnet, verbindet die S-Bahn Rostock mit den heutigen Linien S1, S2 und S3 eine ganze Region mit der Hansestadt und der Ostsee. Wo früher Werftarbeiter:innen dicht an dicht in den Zügen standen, sitzen heute Pendler:innen bequem mit ihrem Laptop an den Tischen, neben gut gelaunten Ausflügler:innen mit Strandtaschen über der Schulter.

Wir möchten mit Ihnen und mit der ganzen Region das Jubiläum begehen – am 20. September zum „Tag der Schiene“ im Hauptbahnhof Rostock. Die wichtigsten Meilensteine der Rostocker S-Bahn-Geschichte finden Sie in unserem Zeitstrahl.

Im Interview mit Josef Temmen, ehemaliger Eisenbahner und Mitautor einer Schrift zum 40. S-Bahn-Jubiläum, lesen Sie mehr über die bewegte S-Bahn-Geschichte seit ihrer Gründung bis heute.

Wir laden Sie herzlich ein, mitzufeiern und natürlich auch weiterhin die Region staufrei und umweltfreundlich mit der S-Bahn zu erkunden!


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Ende des Sliders

Stimmen zum S-Bahn-Jubiläum

Sie gehört zur Region wie Fischbrötchen und Backsteingotik: Tag ein, Tag aus begleitet die S-Bahn Rostock Menschen zur Arbeit, zu Treffen mit Freunden und Familie, zu Ausflügen und Veranstaltungen rund um die Hansestadt. Wir haben nachgefragt, wie Eisenbahner:innen und Fahrgäste auf die S-Bahn und ihr 50. Jubiläum blicken. 

„Die S-Bahn Rostock ist aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Seit 1974 bringen die Rostocker S-Bahnen Menschen in die Stadt, aufs Land, an den Strand, durch die Nacht, von A nach B nach C und zurück. Nun feiert die S-Bahn schon ihren 50. Geburtstag und dies ist Grund genug, gebührend am Tag der Schiene zu feiern und einen Blick zurück auf die spannende, manchmal turbulente Geschichte der S-Bahn zu werfen.“

Carsten Werfel
Abteilungsleiter Verkehrsplanung und Vergabe bei der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbh

„Seit fünf Jahrzehnten verbindet die S-Bahn Rostock die Region mit der Hansestadt und dem Ostseestrand. Dieses Jubiläum wollen wir gebührend feiern und zusammen mit unseren Fahrgästen und Mitarbeitenden ‚Geschichten zur S-Bahn-Geschichte‘ erzählen.“

Carsten Moll, Vorsitzender der Regionalleitung von DB Regio AG Nordost

Portraitaufnahme von Carsten Moll

„Mit der S-Bahn von Güstrow nach Rostock ist man bequem und schnell von der Kleinstadt in der City – ob zur Arbeit, zum Bummeln oder für Events wie die Hanse Sail.“

Christina Ackermann, Fahrgast

„Die S-Bahn verbinde ich ganz klar mit Sommer, Sonne, Strand und dem gemütlichen Schlendern über den Alten Strom in Warnemünde.“

Nico Falke, Fahrgast

Portraitaufnahme von Nico Falke

Bewegte Verkehrsgeschichte

Ausgewählte Meilensteine aus der Chronik der S-Bahn Rostock

2024

Die S-Bahn Rostock feiert ihr 50. Jubiläum! Sämtliche TALENT2-Fahrzeuge erhalten eine Frischekur für mehr Komfort und Sicherheit. Hier finden Sie detaillierte Informationen: Frischekur für die S-Bahn Rostock


2013

Nach anfänglichen Lieferschwierigkeiten ersetzen moderne TALENT 2-Fahrzeuge schrittweise die Doppelstockwagen.

2012

Die S3 fährt nun über Laage (Meckl.) nach Güstrow, die S-Bahn-Verbindung zum Überseehafen endet. 

2003

Zur Internationalen Gartenausstellung in Rostock reisen 26 Millionen Gäste an. Einen Großteil davon bringen die Sonderzüge des „IGA-Express“ direkt zum frisch modernisierten Haltepunkt Lütten Klein.

2002

Die Liniennummern ändern sich: 
S1 für die Strecke Rostock Hbf – Warnemünde, 
S2 für die Strecke Güstrow – Warnemünde und 
S3 für die Strecke Rostock Seehafen Nord – Rostock Hbf. 

1998

Der S-Bahn-Verkehr wird bis Güstrow ausgeweitet.
Die Linie S1 fährt Rostock Seehafen Nord – Warnemünde,
die S2 Rostock Hbf – Warnemünde und
die S3 Güstrow – Schwaan – Rostock Hbf – Warnemünde.

1997

Die S-Bahn Rostock tritt dem neu gegründeten ­Verkehrsverbund Warnow bei. Vorteil ist ein einheitliches Tarifsystem im ÖPNV. 

1985

Elektrifizierung der Strecken

1982

Ein Gestaltungswettbewerb für die Züge der S-Bahn wird ausgeschrieben. Doppelstockzüge fahren nun in Meerblau und Birkengrau mit ockerbraunem Dach, den Farben von Meer, Land und Strand ­nachempfunden.

1980

Bau des Haltepunkts Holbeinplatz

1974

Am 28. September wird die S-Bahn Rostock als durchgehend zweigleisige Verbindung offiziell in Betrieb genommen. Sie verläuft von Rostock über Lütten Klein nach Warnemünde.

Die S-Bahn Rostock feiert 50. Jubiläum – Josef Temmen war von Anfang an dabei

Interview

Die S-Bahn Rostock besteht offiziell seit 1974 und umfasst heute die Linien S1, S2, S3 zwischen Rostock und Warnemünde sowie zwischen Rostock und Güstrow. ­Seit ihrer Entstehung hat sie viele Wandlungen erlebt – und wenige wissen darüber so genau Bescheid wie Josef Temmen, ehemaliger Eisenbahner und Mitautor einer Schrift zur S-Bahn Rostock zum 40. Jubiläum im Jahr 2014.

Was ist das Besondere an der S-Bahn Rostock?
Sie ist das nördlichste S-Bahn-Netz Deutschlands, fährt direkt an den Strand und zum Kreuzfahrtterminal. Besonders ist auch der heutige Bahnhof Warne­münde: Der liegt auf einer aufgeschütteten Insel, die über eine Drehbrücke mit dem Ort verbunden ist.

Wie kam es zum Ausbau der S-Bahn?
Seit 1896 existiert eine Bahnverbindung zwischen Rostock und Warnemünde. Der Ausbau zum S-Bahn-Netz ist vor allem der rasanten Bevölkerungs- und Industrieentwicklung in den 1960er- und 1970er- Jahren zu verdanken. Tausende Arbeiter:innen pendelten täglich zur Werft in Warnemünde. Nach dem Beschluss 1970, eine S-Bahn-Verbindung einzurichten, wurde am 28. September 1974 die neue zweigleisige Trasse über Lütten Klein in Betrieb genommen. Die damalige Regierung der DDR förderte das Ganze als ­„Jugendobjekt“ und setzte junge Menschen als Lokführer:innen, Handwerker:innen und Zugbegleiter:innen ein.      

„Die Wende brachte einen großen Umbruch.“

Josef Temmen

Portrait von Josef Temmen vor einem roten DB Regio-Zug.

Welche Wandlungen gab es?
Jede Menge! Die Farbgebung wechselte von dunkelgrün über ocker-grau-blau nach den Farben von Sand, Meer und Land zu rot-braun und mintgrün bis zu den heutigen roten Zügen. Die Wende brachte einen großen Umbruch und veränderte die Fahrgastzahlen deutlich, da viele Industriezweige der Region wegbrachen. Man muss sich vorstellen, 1989 wurden in Spitzenzeiten bis zu 55.000 Fahrgäste pro Tag befördert! Auch die Linienführung wechselte mehrfach, früher wurde noch der Überseehafen Rostock angefahren oder das Düngemittelwerk in Poppendorf. Die heutige Linienführung besteht seit 2012, erst 2023 kam die S2X als Expresslinie hinzu. Seit 1985 fahren die ersten elektrischen S-Bahnen, und die Züge werden selbstredend immer wieder modernisiert.

Gab es herausragende Ereignisse? 
Zu DDR-Zeiten waren an den Feiertagen 1. Mai und 7. Oktober Tausende Menschen mit Fahnen unterwegs, die S-Bahnen waren vollgepackt. Im Jahrhundertwinter 1978/79 war die S-Bahn fast die einzige Möglichkeit, von Warnemünde nach Rostock zu gelangen, wir haben am Bahnsteig mit heißem Dampf versucht, die Schiebetüren offen zu halten. Einmal wurden 5 Wagen mit Coca-Cola-Werbung als gigantische Werbetafel beklebt. Auch die Internationale Gartenausstellung 2003 war ein Höhepunkt, damals wurde der Halt in Lütten Klein völlig neu gestaltet und der „IGA-Express“ brachte einen Großteil der insgesamt 26 Millionen Gäste zum Gelände der Gartenschau.