Vom Abfall zum Kunstwerk

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Kunstwerk aus rostigen Metallstangen

Vom Abfall zum Kunstwerk

Artikel: Vom Abfall zum Kunstwerk

LUPINALE setzt mit „ARTcycling“ in Ludwigslust ein wichtiges Zeichen

Hochaktuelle Kunst, die zum Nachdenken anregt, ist noch bis zum 2. September in Ludwigslust zu sehen. Für die Ausstellung „ARTcycling – vom Abfall zum Kunstwerk“ im Rahmen der dritten LUPINALE haben sich sieben Künstler:innen Gedanken zu brisanten Themen unserer Gegenwart gemacht. Das Ungewöhnliche: Das Material, das sie mit Fantasie und Kreativität formten, ist nichts anderes als – Müll.  

Auch der Ort ist nicht alltäglich, denn „ARTcycling – vom Abfall zum Kunstwerk“ ist in einem Gewächshaus zwischen Schloss Ludwigslust und der Orangerie zu sehen. Hier wurde der allgegenwärtige Müll, den wir Menschen auf dieser Welt hinterlassen, zum Baustoff künstlerischer Installationen. 

Boris Duhms bewusst klischeehaftes „Happy Beach Babe“ zeigt die Probleme auf, die der Massentourismus mit sich bringt. wolf ART setzt einen „Stream of Trash“ in Szene: Ein Müllstrom ergießt sich unaufhaltsam auf einen wachsenden Abfallberg. Ein Denkanstoß für den bewussteren Umgang mit Ressourcen. 

Sigrid Gruber greift den Gedanken auf und weist mit „Jeder schaut hin und keiner sieht es“ auf die Blindheit vieler Menschen gegenüber der Umweltverschmutzung hin. Ihr Werk illustriert anschaulich, wie aus Altpapier Kunst entsteht. Herbert W. H. Hundrichs golden glänzende Installation „Sein oder Schein – das ist hier die Frage?“ spielt auf den oft im Vordergrund stehenden äußeren Schein an. Was verbirgt sich dahinter? Wie kommen wir zum wahren Sein?

Die fragilen, störanfälligen Strukturen unserer Gesellschaft stehen bei Hellmut Martensen im Vordergrund. Werner Mönchs Bretterbude mit dem Titel „Schiefe Ebenen – prekäre Lagen“ erinnert an Ausgrenzung und Verarmung mitten in unserer Wohlstandsgesellschaft. Tina Schwichtenberg schließlich berührt mit „HELP & HOPE“ das Thema Migration und die riskante Flucht verzweifelter Menschen übers Wasser. 

Wer sich also einlassen will auf wichtige Fragestellungen und – auch spielerische – Überlegungen zu einer Transformation, ist in Ludwigslust genau richtig. Der Besuch zeigt schließlich auch das kreative Potential des Menschen – wer hinsieht, findet gemeinsam Lösungen. 

Die LUPINALE 2023 findet an sechs verschiedenen Sehenswürdigkeiten im Landkreis Ludwigslust-Parchim statt. Zum diesjährigen Thema „ZEIT:ZEICHEN – Positionen zeitgenössischer Kunst“ präsentieren über 50 Kunstschaffende ihre Werke und setzen sich mit Herausforderungen und Entwicklungen unserer Zeit auseinander.

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Anfahrt:

Die RB17 hält in Ludwigslust. Vom Bahnhof laufen Sie rund 1 Kilometer über die Bahnhofstraße und Friedrich-Naumann-Allee. Über den Parkplatz geht es zu den Gewächshäusern nahe der Orangerie von Schloss Ludwigslust.